Schwarzes Brett Freundeskreis - page 3

AUSBLICKE
aus dem Kantorat
Der Oratorienchor,
der Kammerchor, die
Thüringer Sängerkna-
ben und der Mädel-
chor werden 2016 aus
Anlass des 100. Todes-
tages von Max Reger
in mehreren Abend-
motetten seine Cho-
ralkantaten aufführen.
Außerdem werden
einige Thüringer Kan-
toren zu Orgelaben-
den namentlich Reger-
Werke in der Johan-
neskirche vortragen.
Am 22.10.16 wird
Wolfhart (Wolf-Dieter
Gehring) mit dem
Chor der deutschen
Kirchgemeinde Helsin-
ki in der Johanneskir-
che Chormusik zu Ge-
hör bringen.
Weitere Termine auf
unserer Homepage
Der Kantör spricht...
Sind die Eltern der Sängerknaben und Mä-
delchoristen heutzutage zuverlässige Ver-
bündete bezüglich der Chorarbeit?
Ja, überwiegend sind sie das. Und ich bin
sehr froh darüber. In der heutigen Zeit ist es
nicht immer selbstverständlich, dass der zum
Teil erhebliche Zeitaufwand und entstehen-
de Kosten in Kauf genommen werden. Bei-
spielsweise besuchen Jungs aus Lobenstein,
Rudolstadt oder Thälendorf die Sängerkna-
ben. Die Bereitschaft der Eltern, diese Weg-
strecken auf sich zu nehmen, so dass ihre
Söhne alle Proben, Dienste und Konzerte
besuchen können, ist großartig. Außerdem
erleben wir manchmal auch, dass Eltern bei
der Organisation der Chorreisen (z.B. durch
Kontaktvermittlungen für Quartiere) be-
hilflich sind.
Gibt’s auch mal Probleme?
Eher nicht. Hin
und wieder bemerke ich, dass das Selbstver-
ständnis, mit dem ich früher in den Chören
gesungen habe und mit dem ich sie heute
leite, nicht immer gegeben ist. Aber durch
die starke Chorgemeinschaft und die Freude
der Kinder am Musizieren können wir die
meisten Familien überzeugen, dass es sich in
jedem Fall lohnt, ihre Kinder zu unterstützen.
Spürst du ein wachsendes Interesse am
Musizieren sowie der Chorgemeinschaft?
Ja! Wie macht sich das bemerkbar? Das
merke ich am Einsatz der Knaben und der
Mädels. Sie singen gern und fühlen sich im
Kreis der Chöre einfach wohl. Außerdem
lässt sich das auch recht klar an den Mitglie-
derzahlen der Jugendchöre festmachen. Zu
Beginn meiner Zeit als Kantor in Saalfeld
waren es etwa 24 Sängerinnen im Mädel-
chor-heute sind es 40. Bei den Sängerknaben
sieht es ähnlich aus. Hier singen mittlerweile
um die 50 Jungs mit.
Wie erklärst du dir das gestiegene Interes-
se?
Weil es richtig ist. Weil das Singen
erfüllend und sinnvoll ist und weil es früher
wie heute schön ist und stolz macht, zu
dieser Gemeinschaft dazuzugehören.
Zu dem kommt, dass Lisa Gräbner sowie
mein Vater Klaus-Peter Marquardt das Ge-
lingen aller organisatorischen und musikali-
schen Aufgaben großartig unterstützen.
Dafür bin ich sehr dankbar.
Welche Werke werden aktuell einstudiert
und kommen noch in diesem Jahr zur
Aufführung?
Nun, da gibt es noch einige Höhepunkte zu
erwähnen. Natürlich stehen Konzerte und
Abendmotetten von Sängerknaben und
Mädelchor auf dem Programm. Da Peter
Benary, ein Sängerknabe aus den „erfurter
Zeiten“ (dem einen oder anderen auch als
Komponist bekannt), im vergangenen Jahr
verstorben ist, werden von ihm zwei Werke
einstudiert, sowohl von den Mädels, als auch
von den Sängerknaben. Natürlich steht Ende
Juni wieder eine Chorreise der Sängerknaben
auf dem Programm. Und ein weiteres Musi-
kerlebnis wird die Aufführung von Leonard
Bernsteins „Chichester Psalms“ durch den
Oratorienchor und die Thüringer Symphoni-
kern sein- ein Musikstück mit hebräischem
Text mit sieben Schlagwerken und einem
Altsolo (gesungen von einem Altisten der
Thüringer Sängerknaben). Zudem wird in
diesem Konzert auch der „Psalmus Hungari-
cus“ aufgeführt, welcher bereits im Jahr
1964 in Weimar in Anwesenheit des Kompo-
nisten (Zoltan Kodaly) selbst zur Aufführung
kam-einige ehemalige Sängerknaben und
Mädelchoristen werden sich an dieses Ereig-
nis sicherlich erinnern können.
Gibt es bereits Neuanmeldungen für das
kommende Jahr?
Ja, momentan singen etwa 20 Kinder im
Spatzenchor. Nun heißt es, die Eltern und die
Sängerinnen und Sänger für die Chöre auch
weiterhin zu gewinnen. Letztendlich müssen
wir uns noch bis zu den Sommerferien gedul-
den, denn erst dann kann man sagen, wie
viele „Neue“ wir tatsächlich begrüßen dür-
fen.
Was möchtest Du den Freunden der Chöre
abschließend mit auf den Weg geben?
Vor
allem bedanken möchte ich mich bei allen
Mitgliedern, die die Chorarbeit schon seit
vielen Jahren unterstützen. Ohne das Zutun
des Freundeskreises, wäre das Chorleben an
der St. Johanneskirche sicherlich längst zum
Erliegen gekommen. Im Namen der Chöre
würde ich mich natürlich freuen, wenn das
Interesse und die Unterstützung der Chöre
auch weiterhin erhalten blieben.
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Interview mit Röderich Marquardt, Teil II
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