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UNSERE STIFTUNG
Im vorangegangenen Newsletter
hatten wir bereits über die Stiftungs-
gründung informiert. Dank einiger
großzügiger Förderer konnte das Kapi-
tal des Stiftungsfonds für unsere Chöre
zwischenzeitlich bereits verdoppelt
werden. Dies erfüllt uns mit großer
Freude und macht uns Mut, den einge-
schlagenen Weg zur Zukunftssicherung
unserer Chöre konsequent weiterzu-
verfolgen. Hierbei bitten wir euch
herzlich um Unterstützung. Zustiftun-
gen sind jederzeit möglich durch Über-
weisung mit folgenden Angaben
Zahlungsempfänger: Stiftung der
Bürger und der Sparkasse im Land-
kreis Saalfeld-Rudolstadt
IBAN: DE16 8305 0303 0011 0177 32
BIC: HELADEF1SAR
Verwendungszweck: Zustiftung für
Chöre an der Johanneskirche Saalfeld
Name, Vorname und Anschrift
Über die weitere Entwicklung unseres
Stiftungsfonds werden wir an dieser
Stelle sowie zu unseren Mitgliederver-
sammlungen regelmäßig informieren.
Ein herzliches Dankeschön allen, die
zum Erfolg unserer Stiftung beitragen.
Aus der Erfurter TS Chronik
Am 23. Mai 1945 sangen die Thüringer Sän-
gerknaben und der Erfurter Madrigalchor die
erste Abendmotette nach dem 2. Weltkrieg in
der Predigerkirche in Erfurt. Obwohl noch ein
allgemeines Versammlungsverbot galt, er-
laubte die amerikanische Militärverwaltung
die Veranstaltung. Zuvor versicherte sie sich,
dass, nur geistliche Chormusik zur Aufführung
kommen sollte.
Über 3.000 Menschen versammelten sich an
diesem Abend in und vor der Predigerkirche,
um in stiller Andacht den Klängen zu lau-
schen. Dirigiert wurden die Chöre vom da-
maligen Chorpräfekten der Thüringer Sänger-
knaben: Walter Schönheit. An der Orgel spiel-
te Friedrich Röhr, der Organist in der Predi-
gerkirche. Es erklangen Werke von Bach,
Mozart und Schubert. Die Auswahl stand
unter dem Eindruck der vielen Toten des
Weltkrieges. Auf einer gedruckten Einla-
dungskarte, vom selben Datum, zur Grün-
dung des „Erfurter Chorwerkes“ fand sich der
Zusatz „zum Gedenken an die gefallenen
Sängerknaben“.
Jakob Handls
Zur Totenfeier
und
Gebet in
Todesnot
standen ebenso auf dem Programm
wie Johann Sebastian Bach
Wenn ich einmal
soll scheiden
und
Bist Du bei mir geh ich in
Freuden.
Ingo Schrieb dazu am 25. Mai 1945 im Chor-
tagebuch: „
Nach fast genau 5 Jahren Schwei-
gezeit und Unterdrückung traten die Erfurter
Sängerknaben zum ersten Male unter diesem
Namen wieder mit einem Programm geistli-
chen Inhalts an die Öffentlichkeit. Dies ist
wohl zweifelsohne neben der Wiederaufnah-
me unserer Arbeit im Jahre 1942 durch Meis-
ter Bergzog der bedeutsamste Tag in unserer
ganzen neueren Chorgeschichte. … Bei wei-
tem konnte die Predigerkirche alle Menschen,
die uns hören wollten nicht fassen, bei wei-
tem nicht alle Zuhörer ihre Spende … uns auch
wirklich zukommen lassen, so dursteten alle
Erfurter nach dem Segen Deutscher Kunst.“
Die Motette bildete den Auftakt für eine
Reihe von Abendmotetten im Sommer 1945
und sollte die vor dem Krieg begründeten
Tradition der Abendmotetten in der Prediger-
kirche fortsetzen. Bereits im September 1945
gingen die Thüringer Sängerknaben wieder
auf Chorreise.
Gero (Wolfgang Roschka)
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Chorpräfekt Walter Schönheit mit den Thü-
ringer Sängerknaben in der Predigerkirche
undatiert 1945
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